Bodenrichtwerte & Grundstückspreise Regensburg | GLASER-Grundstücksreport 2025

Was ist Ihr Grundstück in Regensburg tatsächlich wert? Unser Gutachter-Marktreport 2025 zeigt mehr als nur Durchschnittswerte – erfahren Sie, welche Faktoren die Bodenrichtwerte in den Stadtteilen wirklich treiben.

Die Altstadt von Regensburg: Hier sind die Grundstücke in der Regel baulich gut ausnutzbar und daher teuer.

1. Entwicklung der Grundstückspreise in Regensburg 2025

Hausgrundstück 2025

Traumgrundstück in Regensburg

Ø 904 €

1%

2010-2025

MFH-Grundstück 2025

Das Bild zeigt historische Mehrfamilienhäuser in der Regensburger Innenstadt.

Ø 1.100 €

1%

2010-2025

Liebe Leserinnen und Leser,

auch wenn die Baulandpreise in Regensburg seit dem Allzeit-Hoch von 2022 wieder gesunken sind: Der Regensburger Grundstücksmarkt zeigt sich robust. Zwischen 2010 und 2025 sind die Grundstückspreise in der Domstadt um rund 228 % gestiegen.

In diesem Bericht geben wir Ihnen einen tieferen Einblick in aktuelle Bodenrichtwerte und Baulandpreise. Wir erklären Ihnen, was die Preistreiber für Grundstücke sind und wie sie funktionieren.

Die Marktdaten in diesem Report beruhen auf den Daten des Gutachterausschusses Regensburg, dem IVD Süd e.V., dem Bayerischen Landesamt für Statistik sowie eigener Marktforschung unserer Sachverständigen & Makler.

2. Was kostet ein Grundstück in Regensburg? Der große Stadtteil-Report mit interaktiver Karte

Die Ø-Preise für Hausgrundstücke liegen in Regensburg zum Jahr 2025 zwischen 685 €/m² in Winzer-Kager und bis zu 2.000 €/m² im Westenviertel & Stadtamhof. In unserer interaktiven Karte finden Sie durchschnittliche Bodenrichtwerte für alle Stadtteile von Regensburg.

Die Bodenrichtwerte sind dabei abhängig von der Wohnlage, der Grundstücksgröße, der Bebaubarkeit sowie weiteren Faktoren wie Ausrichtung und Zuschnitt.

3. Wie unterscheiden sich die Grundstückspreise in den Regensburger Wohnlagen?

Ø-Bodenrichtwerte für Hausgrundstücke betragen in Regensburg in einfachen Lagen 675 €/m², in mittleren Lagen 900 €/m², in guten Lagen 1.200 €/m² und in Bestlagen 1.850 €/m². In unserer Tabelle weiter unten können Sie typische Preisspannen nachverfolgen und erfahren, was den Grundstückswert sonst noch beeinflusst. 

Die Werte basieren auf Daten des Gutachterausschusses Regensburg, des IVD Süd e.V. und eigener Marktforschung der GLASER Immobilienberatung. 

Was es bei den Regensburger Wohnlagen zu beachten gilt

Die Lagequalität hat nach wie vor den größten Einfluss auf den Wert eines Grundstücks. In der Lagekarte finden Sie heraus, welches Lage-Image Ihr Viertel hat. So lassen sich Rückschlüsse auf den Bodenrichtwert ziehen, wie wir in den folgenden Tabellen zeigen werden.

Die tatsächliche kleinräumige Lage (Mikrolage) Ihres Grundstücks sollten Sie dabei aber unbedingt mit berücksichtigen: Profitieren Sie z.B. von einer für das Viertel besonders guten Anbindung?

Oder gibt es andere attraktive Standortbedingungen, die Ihre Nachbarschaft im Vergleich zum Stadtbezirk deutlich aufwerten? Beispiele hierfür wären die Nobel-Lagen auf der Winzerer Höhe, die Quartiere rund um den Stadtpark oder am Sallerner Berg. Hier liegen die Bodenrichtwerte deutlich über dem Durchschnitt der umliegenden Grundstückspreise.

Was kosten Mehrfamilienhaus-Grundstücke in Regensburg?

Die Grundstückspreise für Mehrfamilienhäuser betragen in Regensburg durchschnittlich zwischen 830 €/m² in einfachen Lagen und 3.190 €/m² in der Innenstadt. Die Bodenrichtwerte sind bei Mehrfamilienhäusern mehr als bei Hausgrundstücken abhängig von der möglichen Bebaubarkeit, welche ausgedrückt wird mit der sog. WGFZ. Dazu mehr weiter unten in diesem Artikel.

4. Bauerwartungsland in Regensburg: Durchschnittliche Quadratmeterpreise 2025

Bauerwartungsland sind Flächen, die aktuell meist noch landwirtschaftlich genutzt werden, bei denen aber zukünftig mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Bebauung möglich sein wird (§ 5 Abs. 2 ImmoWertV). Der Ø-Quadratmeterpreis für Bauerwartungsland liegt in Regensburg bei rund 300 €/m².

Grundsätzlich beträgt der Bodenrichtwert für Bauerwartungsland 15-70 % des Werts für baureifes Land. Die Höhe ist abhängig vom Grad der Planung. Der Kauf von Bauerwartungsland ist daher oft mit Risiken verbunden.

5. Was ist der Bodenrichtwert?

Der Bodenrichtwert ist ein Durchschnittswert für unbebaute Grundstücke. Er wird gebraucht, um Bodenpreise zu bestimmen. Der Bodenrichtwert ist in § 196 Baugesetzbuch (BauGB) definiert und wird vom Gutachterausschuss Regensburg aus Grundstücks-Kaufpreisen ermittelt. Veröffentlicht wird der Bodenrichtwert alle 2 Jahre neu. Hier kann er gegen Gebühr bestellt werden.

Wer seinen Bodenrichtwert nicht kennt oder nicht weiß, wie er verwendet wird, läuft Gefahr, den Grundstückswert falsch anzusetzen. Für Verkäufer wie Käufer von Immobilien kann das ein hohes finanzielles Risiko bedeuten.

Zum Bodenrichtwert sollten Sie daher die folgenden 3 wichtigen Punkte kennen:

Bodenrichtwert  Grundstückspreis!

Der Bodenrichtwert gibt an, welcher Preis für Grundstücke in einer bestimmten Region im Durchschnitt bezahlt wurde. Wichtig dabei: Ein Bodenrichtwert ist immer nur ein Richtwert – der tatsächliche Bodenwert oder Kaufpreis Ihres Grundstücks kann davon abweichen.

Beispiel: Viel zu oft erlebe ich in meiner Gutachter- und Maklerpraxis, dass der Bodenrichtwert gleichgesetzt wird mit dem Grundstückswert. Beides kann identisch sein, muss es aber nicht! Die finanziellen Einbußen können empfindlich sein, wenn Sie mit dem Bodenrichtwert falsch umgehen.

Der Bodenrichtwert bezieht sich auf eine Zone mit vergleichbaren Grundstücken

Ein Bodenrichtwert gilt immer für eine bestimmte Zone, in der theoretisch ähnliche Nutzungs- und Wertverhältnisse bestehen. Das ist in der Praxis jedoch nicht immer bei jedem Objekt in der Zone so. Prüfen Sie deshalb genau, ob Ihr Grundstück auch wirklich typisch für die Zone ist.

Beispiel: Wenn die meisten Grundstücke in Ihrer Zone an einer lauten Hauptstraße liegen, Ihres aber ruhig liegt, sollten Sie den Bodenrichtwert entsprechend nach oben anpassen.

Bodenrichtwerte haben eine Art Steckbrief

Bodenrichtwerte berücksichtigen bestimmte Merkmale wie Grundstücksgröße oder mögliche Bebauung (z. B. WGFZ). Sie sind zudem zu einem Stichtag gültig. Jeder Bodenrichtwert kommt daher mit einem kleinen „Steckbrief“, der Ihnen zeigt, auf welche konkreten Eigenschaften sich der Richtwert bezieht.

Beispiel: Die aktuellen Bodenrichtwerte in Regensburg haben den Stichtag 01.01.2024. Aktueller geht es nicht, daher müssen Sie evtl. zeitliche Anpassungen vornehmen.

Wenn sich Ihr Bodenrichtwert zudem etwa auf Einfamilienhaus-Grundstücke bezieht, auf Ihrem Grundstück jedoch ein Mehrfamilienhaus möglich ist, sollten Sie den Bodenrichtwert ggf. erhöhen.

Bild von Maximilian Glaser, Sachverständiger und Immobilienmakler in Regensburg und München

Ein Blick auf den Bodenrichtwert reicht nicht – wer Klarheit will, braucht eine Bewertung vom Fachmann.

Maximilian Glaser, M.Sc. in Real Estate (IRE|BS Regensburg)

6. Wie finde ich den echten Wert meines Grundstücks?

Den echten Wert Ihres Grundstücks finden Sie heraus, in dem Sie prüfen, ob Ihr Bodenrichtwert auch zutreffend ist für Ihr Grundstück. Denn der Bodenrichtwert allein macht noch keinen richtigen Grundstückswert. Gegebenenfalls müssen Sie ihn noch anpassen.

Unsere Makler und Immobiliensachverständige zeigen Ihnen in diesem Abschnitt die wichtigsten Einflussfaktoren, die den Grundstückspreis näher bestimmen.

Auf diese Themen gehen wir in den folgenden Kapiteln ein

  • Kapitel 6: Angebot und Nachfrage
  • Kapitel 7: Bebaubarkeit (WGFZ)
  • Kapitel 8: Grundstücksgröße und Schnitt
  • Kapitel 9: Ausrichtung des Gartens
  • Kapitel 10: Lärm
  • Kapitel 11: Abrissobjekte

Die Einflussgrößen und Anpassungen stammen aus Forschungsergebnissen und der Fachliteratur zur Wertermittlung (z.B. Kleiber, Sprengnetter). Dennoch sollten Sie bedenken: Dieser Artikel ersetzt keine professionelle Immobilienbewertung. Gerne beraten wir Sie unverbindlich hierzu.

7. Angebot und Nachfrage: Am Puls des Grundstücksmarkts

Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist für den Grundstückswert zentral. Sie müssen den Markt genau einschätzen können, um erfolgreich zu verkaufen. Besonders deswegen, weil der Bodenrichtwert nicht tagesaktuell ermittelt wird, sondern nur alle 2 Jahre.

Ein guter Anhaltspunkt für die Marktlage ist die durchschnittliche Verkaufsdauer von Immobilien. Die Marktforschung der GLASER Immobilienberatung misst regelmäßig, wie lange es dauert, bis Wohnungen, Häuser, Mehrfamilienhäuser und Grundstücke in Regensburg einen Käufern finden.

Weiß man die typische Angebotsdauer, kann man Angebot & Nachfrage gut einschätzen.

Grundstücksverkäufer haben es derzeit nicht leicht

Unseren Analysen zeigen klar: Grundstücksverkäufern wird zurzeit nicht die Türe eingerannt. Seit Anfang 2024 haben sich die Vermarktungszeiten sogar leicht erhöht. Das hängt damit zusammen, dass die Neubaukosten hoch sind. Der Verkauf dauert durchschnittlich über 4 Monate.

Gleichzeitig erleben wir als Makler aber auch, dass moderne & energieeffiziente Gebäude wie Neubauten besonders attraktiv sind für Käufer. Ob Sie daher mit Abschlägen kalkulieren sollten, muss im Einzelfall geschätzt werden. Es kommt gerade in der aktuellen Marktlage auf eine gezielte Vermarktung der Objekte an.

Was macht der Wettbewerb? Diese Baugrundstücke werden derzeit angeboten

Nicht nur anhand der typischen Vermarktungsdauer kann man etwas über den Immobilienmarkt lernen, sondern auch dann, wenn man den Wettbewerb analysiert. Wir zeigen Ihnen, welche Grundstückstypen  in Regensburg zuletzt angeboten wurden.

Das Diagramm zeigt wenig überraschend, dass die meisten Angebote auf Hausgrundstücke entfallen. Hier ist die Nachfrage am höchsten, jedoch auch die Konkurrenz. Eigentümer von Doppelhaus- oder Mehrfamilienhaus-Grundstücken haben weniger Wettbewerb.

Aus eigener Erfahrung gelangen viele Mehrfamilienhaus-Grundstücke aber gar nicht öffentlich auf Immobilienportale, da diese am effektivsten „off-market“ in professionellen Netzwerken verkauft werden.

Gerade bei solchen Verkäufen bietet es sich an, das Baurecht vorab sicher zu klären, z.B. per Bauvorbescheid. Das verbessert die Verhandlungsposition gegenüber professionellen Käufern enorm.

Fazit: Preise nach wie vor attraktiv, aber andere Spielregeln am Markt

Nach wie vor sind die Grundstückspreise in Regensburg sehr attraktiv. Die Spielregeln am Markt haben sich jedoch geändert. Käufer sitzen tendenziell am längeren Hebel. Das Verhandlungsgeschick von Verkäufern wird wichtiger.

Letztlich kommt es immer darauf an, wie der Markt auf Ihr Grundstück reagiert. Je einzigartiger und attraktiver es ist, desto besser sollte es abschneiden bei einem Verkauf.

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Mit unserer Expertise als Makler und zertifizierte Sachverständige sind wir Ihr Fachmann für Bewertung & Verkauf – inklusive Übernahme der Kosten für den Bauvorbescheid bei einem Verkauf über uns.

8. Faktor Bebaubarkeit & WGFZ: Je mehr desto besser

Die Altstadt von Regensburg: Hier sind die Grundstücke in der Regel baulich gut ausnutzbar und daher teuer.

Die Bebaubarkeit ist eines der wichtigsten Kriterien, die den Bodenrichtwert Ihres Grundstücks näher bestimmen – ganz besonders, wenn es sich um ein Mehrfamilienhaus-Grundstück handelt. Das Prinzip ist erstmal klar: Je mehr man bauen darf, desto höherwertiger der Boden.

Diese bauliche Ausnutzbarkeit von Grundstücken kommt in der Kennziffer „WGFZ“ zum Ausdruck. Jedem Bodenrichtwert wird in Regensburg eine typische WGFZ zugeordnet. WGFZ steht für wertrelevante Geschossflächenzahl. Die WGFZ beschreibt das übliche Verhältnis von Geschossfläche und Grundstücksfläche in Ihrer Bodenrichtwertzone.

Ein Beispiel: Beträgt die WGFZ Ihres Bodenrichtwerts 0,4 und Ihr Grundstück ist 1.000 m² groß, dann wäre theoretisch erwartbar, dass Sie bis zu 400 m² (0,4 * 1.000 m²) Geschossfläche auf Ihrem Grundstück bauen dürfen. Wenn die WGFZ Ihres Grundstücks jedoch 0,9 beträgt, wissen Sie, dass Sie einen Vorteil gegenüber dem Bodenrichtwert haben. 

Wie berechne ich die WGFZ?

In Regensburg wird die WGFZ nach folgender Formel berechnet:

Summe aller Vollgeschossflächen + (ausgebaute/ausbaufähige Dachgeschossfläche x 0,75)

Ein Beispiel: Hat ihr Haus z.B. einen Keller, ein Erdgeschoss und ein ausgebautes Dachgeschoss, dann ermitteln Sie die Erdgeschossfläche und schlagen die Dachgeschossfläche zu 3/4 auf. Ziehen Sie immer die Außenmaße der Geschosse heran, niemals die Wohnfläche!

Wie passe ich meinen Bodenrichtwert richtig an?

Haben Sie ein Mehrfamilienhaus-Grundstück, können Sie nach unserer Erfahrung am einfachsten auf die Sprengnetter-Faustformel zurückgreifen: Steigt die WGFZ um 50 %, dann steigt der Bodenrichtwert im Mittel um 25%.

Ein Beispiel: Ihr Bodenrichtwert beträgt 1.000 €/m² und hat die WGFZ 0,8. Das Grundstück jedoch hat eine WGFZ von 1,2 – gegenüber dem Bodenrichtwert also 50 % mehr. Der Bodenrichtwert ist nach der Formel dann um 25 % anzupassen: 1.000 €/m² x 1,25 = 1.250 €/m². 

Wenden Sie die Faustformel bitte nur bei Mehrfamilienhaus-Grundstücken an. Für andere Fälle müssen Sie die sog. WGFZ-Umrechnungskoeffizienten nutzen, die der Gutachterausschuss Regensburg empfiehlt. Umrechnungskoeffizienten sind wissenschaftlich abgeleitete Verhältniszahlen, mit denen der Bodenrichtwert angepasst werden kann.

Wie wende ich die Umrechnungskoeffizienten an?

In der unten stehenden Tabelle finden Sie die Umrechnungskoeffizienten für Rendite- und Hausgrundstücke in Regensburg. Haben Sie z.B. ein Einfamilienhaus-Grundstück mit einer WGFZ von 0,5, ihr Bodenrichtwert aber eine WGFZ von 1, dann gehen Sie wie folgt vor:

  1. Lesen Sie den Koeffizienten für Ihr Grundstück aus der nachfolgenden Tabelle ab (WGFZ 0,5 = 0,83).
  2. Lesen Sie den Koeffizienten für den Bodenrichtwert ab (WGFZ 1,0 = 1,00).
  3. Teilen Sie den Koeffizienten Ihres Grundstück durch den des Bodenrichtwerts, also 0,83 / 1,00 = 0,83

In diesem Fall müssten Sie den Bodenrichtwert Ihres Grundstück also um den Faktor 0,83 nach unten anpassen (-17 %).

Unterschied zwischen EFH- und MFH-Grundstücken beachten

Grundsätzlich ist die WGFZ in Gebieten mit Einfamilienhäusern nicht so stark relevant wie bei Mehrfamilienhaus-Grundstücken. Das hat viele Gründe, hier sind die wichtigsten:

  • Unterausgenutze Grundstücke sind üblich: Bei Hausgrundstücken ist es durchaus üblich, dass die WGFZ die baurechtlichen Möglichkeiten nicht komplett ausnutzt.
  • Bei Hausgrundstücken ist meist die Größe, der Schnitt, die Ausrichtung oder die Privatsphäre wichtiger als die höchste Bebaubarkeit des Grundstücks.

Prüfen Sie daher immer, ob es in Ihrer Nachbarschaft nicht durchaus üblich ist, dass die WGFZ schwankt. In jedem Fall sollten Sie bei unwesentlichen Abweichungen auf eine Anpassung im Zweifel verzichten.

In Regensburg sind die Immobilienpreise im Bundesvergleich hoch, insbesondere in der Innenstadt, wie hier auf dem Bild zu sehen

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9. Grundstücksgröße und Schnitt: In Regensburg eher weniger wichtig

Der Regensburger Gutachterausschuss gibt für jeden Bodenrichtwert auch die lagetypische Grundstücksfläche mit an. Weicht Ihr Grundstück von der Normfläche ab, müssen Sie meist jedoch keine Anpassung vornehmen. Dies geschieht in der Regel über die WGFZ-Anpassung automatisch.

Wann die Grundstücksgröße wichtig wird

Es gibt trotzdem Fälle, in denen die Größe oder der Schnitt eines Grundstücks wertbeeinflussend werden. Das ist vor allem bei besonders schmalen Grundstücken so (‚Schlauchgrundstücke‘), wo eine Bebauung erschwert ist.

Zum Vergleich: Ein Hausgrundstück gilt unserer Erfahrung nach als ideal, wenn es eine Frontbreite von 20 Metern und eine Grundstückstiefe von 35 Metern aufweist. Die Grundstücksgrenzen verlaufen idealerweise rechtwinklig.

Was tun, wenn das Grundstück übergroß ist?

Auch ein übergroßes Grundstück stellt einen Sonderfall dar. Hier müssen Eigentümer unterscheiden zwischen der echten Übergröße und der unechten Übergröße. Unechte Übergrößen liegen dann vor, wenn das Grundstück eigentlich teilbar und einzeln bebaubar wäre. Hier sind meist keine Wertanpassungen notwendig (außer evtl. Teilungskosten).

Bei der echten Übergröße wiederum ist Ihr Grundstück nicht teilbar und separat bebaubar. In einfachen und mittleren Lagen müssen Verkäufer hier meist mit Abschlägen rechnen, da die Käufergruppe kleiner wird bei großen Grundstücken. In den Premium-Lagen kann eine Anpassung ggf. entfallen.

10. Auf der Sonnenseite: Warum die Ausrichtung des Gartens wichtig sein kann

Gerade im Segment der Hausgrundstücke kann die Garten-Ausrichtung wertrelevant sein. Süd- bzw. Südwestausrichtungen sind am gefragtesten, Nord-Gärten führen eher zu Abschlägen. Mit den folgenden Anpassungspauschalen arbeiten professionelle Immobiliengutachter:

Praxis-Tipp: Prüfen Sie immer, was für Ihre Bodenrichtwertzone typisch ist!

In Ihrer Bodenrichtwertzone sind alle Gärten nach Südwesten ausgerichtet? Dann sollten Sie keine Anpassung vornehmen, denn Sie können davon ausgehen, dass die Gartenausrichtung im Bodenrichtwert bereits berücksichtigt ist.

11. Wenn es zu laut wird: Lärm als Lagenachteil

Das Lärmempfinden ist zwar durchaus subjektiv und auch wenn moderne Dreifachverglasungen kaum mehr Lärm in die Räume lassen: Ein dauerhaft zu hoher Schallpegel ist in der Regel wertmindernd für Ihren Grundstückspreis. Wie stark? Wir haben für Sie die Forschungsliteratur durchforstet.

Schienen- oder Straßenlärm: Wie hoch ist der Abschlag?

Zu hoher Schienenverkehrslärm kann mit Abschlägen am Bodenrichtwert von Ø 17 % einhergehen. Das sind die Erkenntnisse einer Fachstudie aus 2025. Als Lärmbelastung gelten mindestens 55 dB(A) tagsüber bzw. 45 dB(A) nachts (GuG 2025, 4-8, Heft 1). Straßenlärm hatte laut Studie keine Wert-Auswirkung – warum?

In der Studie zeigte sich keine Auswirkung des Straßenverkehrslärms auf den Bodenrichtwert, da die Lärmkulisse für den Bodenrichtwert bzw. für die Bodenrichtwert-Zone typisch war: Alle Parzellen waren gleichermaßen vom Straßenlärm betroffen.

Daher sollten Sie in jedem Fall prüfen, was für Ihre Bodenrichtwert-Zone typisch ist: Ist Lärm der Normalfall oder die Ausnahme? Auch die Marktlage ist wieder entscheidend: Die Studiendaten stammen aus den Boom-Jahren 2019-2020. Die Abschläge können heute also auch höher sein.

Aus der Praxis: Wenn der Lärmabschlag bereits im Bodenrichtwert berücksichtigt ist

Auch in Regensburg gibt es Grundstücke, die an Bahnlinien grenzen, z.B. die auf der Südseite der Prüfeninger Schloßstraße. Die Grundstücke liegen hier unweit an eine der Hauptverkehrsadern für den Schienenverkehr in Regensburg.

Hier würde man aber keinen zusätzlichen Lärmabschlag berücksichtigen – warum? Die zugehörige Bodenrichtwert-Zone mit der Nummer 172 beschränkt sich auf Häuser, die allesamt an der Bahnlinie liegen. Der Lärmeinfluss ist also für die Zone typisch und im Bodenrichtwert schon eingepreist.

12. Was kosten Grundstücke mit Abrissobjekten?

Grundstücke mit Altbestand, der zum Abriss ansteht (‚Abrissobjekt‘), werden mehrheitlich mit einem Preisabschlag verkauft. Aber nicht in allen Fällen. Bis zu welcher Höhe Verkäufer und Käufer die Abrisskosten im Preis also berücksichtigen sollten, erfahren Sie in diesem Kapitel.

Durchschnittliche Abrisskosten für Wohngebäude

Aus unserer Erfahrung schwanken die Abrisskosten für alte Wohngebäude teilweise deutlich von Anbieter zu Anbieter. Meist müssen Käufer von Abriss-Einfamilienhäusern mit Kosten zwischen 20.000 € und 60.000 € rechnen bzw. rund 50-70 €/m³ umbauter Raum.

Die Kosten hängen u.a. von der Gebäudegröße, den verbauten Materialien, der Zugänglichkeit, Maschineneinsatz und den Entsorgungskosten ab.

Wie Sie nötige Abrisskosten marktgerecht berücksichtigen

Auch hier müssen Sie wieder den Markt einschätzen: Herrscht aktuell ein Verkäufermarkt – also eine Marktlage, in der das Angebot knapp ist und die Nachfrage hoch? Oder besteht eher ein Käufermarkt – das Angebot steigt, die Nachfrage sinkt?

Aktuell herrscht ein Käufermarkt vor, weshalb Abrisskosten in der Regel überwiegend voll vom Grundstückspreis abgezogen werden. Folgende Faktoren sind nach den Erkenntnissen unserer Marktforschung besonders entscheidend:

  • Kann auf einem Hausgrundstück nach Abriss ein Mehrfamilienhaus gebaut werden, fallen Abrisskosten grundsätzlich wenig bis gar nicht ins Gewicht.
  • Ist der Abrissaufwand gering oder das Grundstück besonders attraktiv, sind Abrisskosten ebenfalls eher weniger relevant.
  • Macht das Grundstück einen besonders ‚verwilderten‘ Eindruck und/oder ist der Abrissaufwand sehr hoch (ggf. in Kombination mit Schadstoffen wie Asbest) können zusätzlich Risikoabschläge fällig werden.

13. Die 5 wichtigsten Grundsätze, wenn es um Grundstückspreise geht

Nun kennen Sie einige der Faktoren, welche den Bodenrichtwert beeinflussen. Weitere Wert-Einflussfaktoren, die nicht in diesem Report behandelt wurden, sind Altlasten, Kontaminierungen, Dienstbarkeiten wie Wegerechte, Naturgefahren oder offene Erschließungsbeiträge. Gerne klären wir diese eher komplexen Themen in einem Beratungsgespräch mit Ihnen.

Das Wichtigste aber ist, dass Sie die hier beschriebenen Faktoren nicht schematisch anwenden. Gehen Sie dosiert und mit Augenmaß vor. Behalten Sie sich dabei immer im Hinterkopf:

  1. Fragen Sie Ihren Bodenrichtwert an: Die Durchschnittswerte in diesem Artikel geben eine erste Orientierung. Doch für eine richtige Immobilienbewertung benötigen Sie den offiziellen Bodenrichtwert. Diesen erhalten Sie auch bei uns.
  2. Bodenrichtwert ≠ Grundstückswert: Der Bodenrichtwert ist nur ein durchschnittlicher Orientierungswert. Eventuell müssen Sie diesen noch anpassen.
  3. Prüfen Sie die Bodenrichtwert-Zone: Was ist in Ihrer Zone der Normalfall, was die Ausnahme? Nur Merkmale, die besonders auf Ihr Objekt zutreffen, sollten berücksichtigt werden.
  4. Kennen Sie den Markt: Befinden wir uns in einem Verkäufer- oder Käufermarkt? Je nachdem, wer am längeren Hebel in der Verhandlung sitzt, können Zu- oder Abschläge höher oder niedriger ausfallen.
  5. Klären Sie das Baurecht, wenn Sie verkaufen wollen: Käufer akzeptieren den Wert eines Grundstücks eher, wenn sie schwarz auf weiß wissen, was gebaut werden darf. Gerade bei größeren Grundstücken sollten Sie das Baurecht daher vorher sicher abklären (z.B. per Bauvorbescheid). Gerne unterstützen Sie unsere Experten dabei!

14. Häufige Fragen

Die Bodenrichtwerte für Hausgrundstücke in Regensburg (2025) reichen von 685 €/m² (einfache Lage) bis 2.000 €/m² (Bestlage). Alle Stadtteilwerte und Einflussfaktoren finden Sie im Report.

Grundstückspreise für Mehrfamilienhäuser in Regensburg liegen zwischen 830 €/m² (einfache Lage) und 3.190 €/m² (Innenstadt). Die Bodenrichtwerte hängen hier stark von der möglichen Bebaubarkeit (WGFZ) ab.

Den Bodenwert berechnen Sie mit: Bodenrichtwert (€/m²) × Grundstücksfläche. Faktoren wie Bebaubarkeit und Ausrichtung beeinflussen zusätzlich den Grundstückspreis. Unsere Gutachter erklären, wie.

Der Bodenrichtwert ist ein Durchschnittspreis vergleichbarer Grundstücke – der Verkaufspreis ist hingegen der tatsächlich erzielte Erlös. Beide Werte können übereinstimmen, müssen es aber nicht.

Lärmbelastung, Nordausrichtung, ein ungünstiger Schnitt, mangelnde Bebaubarkeit oder Altlasten: All das kann den Grundstückswert senken. Im Report erklären wir, wie.

Bodenrichtwerte sind realistische Durchschnittswerte, gebildet aus Preisen echter Grundstücksverkäufe. Trotzdem müssen Sie den Richtwert gegebenenfalls noch individuell an Ihr Grundstück anpassen.

Für den GLASER-Marktreport und unser Online-Wertermittlungstool GLASER ProValue nutzen wir Kaufpreisauswertungen der Gutachterausschüsse, Marktdaten des IVD-Süd e.V., Angebotsdaten sowie eigene Marktanalysen unserer Marktforschung.

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Disclaimer (Haftungsausschluss)

Unser Immobiliengutachter verwenden viel Sorgfalt auf die Ableitung der hier veröffentlichten Marktdaten. Dennoch schließen wir Fehler oder mangelnde Aktualität nicht aus. Für die Richtigkeit und Aktualität der Daten ist jegliche Haftung ausgeschlossen. Nutzung der Daten erfolgt auf eigenes Risiko.

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Unser Büro 

Dr.-Gessler-Str. 12A, 93051 Regensburg

Ansprechpartner Maklerbüro:

Maximilian Glaser, M.Sc.

Ansprechpartner Sachverständigenbüro:

Tobias Maydl, M.A.
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